Problem
In Zielgebieten und Mülldeponien in Schweizer Gewässern liegen immer noch über 8.000 Tonnen in Form von nicht explodierten Kampfmitteln und Munitionsresten unter Wasser. Allein im Nord- und Ostseeraum werden die Munitionsrückstände auf über 1,6 Tonnen geschätzt. Das Auffinden und Bergen dieser Munition ist nicht nur eine Herausforderung für Menschen, sondern auch gefährlich und zeitaufwändig, da es sich oft um eine sich wiederholende Tätigkeit handelt.
Ein normaler Tag für einen Tauchgang beginnt mit einer gründlichen Vorbereitung der Ausrüstung und der Tauchroute, die sich an den Umgebungsbedingungen orientiert. Ausserdem muss der Gesundheitszustand gut sein, um tauchen zu können. Sobald die Taucher angezogen und vorbereitet sind, gehen sie gemeinsam runter und tauchen nach Tauchskizzen oder zeichnen ihre eigenen. Sobald die Taucher Munition finden, wird diese auf ihrer Skizze vermerkt oder falls nötig und verfügbar wird eine Boje gesetzt. Das alles funktioniert nur, wenn die Sicht gut genug ist, um die Munition erkennen zu können. Selbst bei guter Sicht kann es vorkommen, dass die Munition nicht erkannt wird, da sich darüber Schlamm befindet. Ausserdem wird je nach Tauchtiefe ein grosser Teil der Tauchzeit für Dekompressionsstopps aufgewendet. Dadurch ist die Suche einerseits sehr ungenau oder sogar unmöglich, andererseits ist sie sehr langsam und ineffizient. Weiter besteht bei jedem Tauchgang immer ein Restrisiko für den Taucher. Vor allem, wenn bei einem Solo-Tauchgang Munition eingesammelt wird, um nur ein Leben zu gefährden.
Lösung
Für diese Missionen stellt Tethys Robotics eine modulare Unterwasserdrohnenplattform zur Verfügung, die mit einem Tiefensensor, Unterwasser-GPS zur präzisen Markierung wichtiger Sehenswürdigkeiten, Sonar für schlechte Sichtverhältnisse, Metalldetektor zur Erkennung von Munition auch unter Schlamm, LEDs für die Beleuchtung und einem Greifer sowie Kameras ausgestattet ist und das Arbeiten in einer Tiefe von bis zu 300 Metern ermöglicht, sodass die Böden aller Schweizer Gewässer erreicht werden können. Der Roboter ist kabelgebunden, um zuverlässig Echtzeitdaten an die Kontrollstation an der Oberfläche zu liefern, von der aus der Roboter gesteuert werden kann. Das System kann autonom große Gebiete durchsuchen, Objekte mit hoher Präzision lokalisieren und auch bei schlechten Sichtverhältnissen effektiv arbeiten, sodass das EOD-Team die Auffindung der erkannten Munition umgehend verfolgen kann.
„Ein wichtiger Aspekt von Tethys Robotics war die Flexibilität und das breite Wissen des Teams. Sie waren lösungsorientiert und trugen mit ihrer Expertise massgeblich zum erfolgreichen Abschluss der Mission bei. Aufgrund meiner Erfahrung kann ich Tethys Robotics für jedes Projekt, das Unterwasseruntersuchungen oder Sucharbeiten beinhaltet, wärmstens empfehlen. Ihre Liebe zum Detail, ihr technisches Fachwissen und ihr innovativer Ansatz machen sie zu einem wertvollen Partner bei jedem Unterfangen", fasst der Leiter des Unterwasser-EOD-Teams zusammen. Die enge Zusammenarbeit wird daher fortgesetzt, um die neuesten Technologien in der Anwendung zu testen und gleichzeitig die praxisnahe Forschung voranzutreiben.